Das Pflegemodell nach Monika Krohwinkel
10. sich als Frau oder Mann fühlen und verhalten können
Die Pflegearbeit soll ein positives und lebensbejahendes Selbstempfinden der Bewohner fördern.
Die Pflegenden müssen die Sexualität des pflegebedürftigen alten Menschen akzeptieren können und die Bewohner leiten, die unter Störungen im Nähe-Distanz-Verhalten leiden.
Durch den intensiven Bewohnerkontakt erlebt man automatisch die Krisen mit, die ältere Menschen durch den Verlust ihrer Jugend, ihres Partners oder durch die Einsamkeit haben.
In diesem Lebensbereich sind besonders die Verbindungen zu den Bereichen „Sich Pflegen können“, „Ausscheiden können“, „Sich kleiden können“, „Soziale Bereiche des Lebens sichern“ und „Mit existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen können“ zu beachten.
Förderung eines positiven und lebensbejahenden Selbstempfindens des Bewohners als Frau oder als Mann:
- Akzeptanz der sexuellen Bedürfnisse des alten Menschen
- Begleitung der Bewohner bei Störungen im Bereich Nähe/Distanz
Eckpunkte bei der täglichen Pflege
- Annahme der Person des Bewohners in seinem individuellen und kulturellen sowie geschlechtsspezifischen Rollenverhalten
- Annahme und Ernstnehmen seiner Bedürfnisse nach Nähe, Berührung und Zärtlichkeit sowie seiner sexuellen Bedürfnisse
- Ermöglichung der Befriedigung dieser Bedürfnisse im Rahmen des Möglichen
- Schaffung von Möglichkeiten für Bewohner, mit Partnern ungestört zusammen zu sein
- Auch unverheiratete Paare können zusammenwohnen