Das Pflegemodell nach Monika Krohwinkel
13b. Der Umgang mit dem Tod
Jeder Mensch fragt sich wohl mindestens einmal in seinem Leben:
„Warum lebe ich eigentlich?“
Diese Sinnfrage als Suche nach dem Zweck und Ziel des eigenen Seins taucht vor allem in Grenzsituationen des Lebens auf. Dies sind Lebensphasen des Leidens, des herannahenden Sterbens oder schwerer Krankheit.
Auch existenzielle Verlusterlebnisse wie der Tod naher Angehörigen rücken die Frage nach dem Sinn in den Mittelpunkt.
Die Aufgabe der Pflege ist es, die Symptome einer Sinnfindung und Neuorientierung als solche zu erkennen und Aggressionen nicht auf sich zu beziehen.
Pflegepersonen sind häufig gefragt, Menschen in ihrer Sinndiskussion zur Seite zu stehen. Es liegt nahe und ist dennoch nicht unproblematisch, das eigene Sinnkonzept zur Nachahmung zu empfehlen.
Professionelle Hilfe bedeutet in jedem Fall zunächst, sich der eigenen Position bewusst zu werden.
Dieses Nachdenken wird erleichtert durch die Diskussion der drei Gruppen von Sinnkonzepten:
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Das Bedeutungskonzept:
Sinnvoll ist, was für die Entwicklung des Einzelnen bedeutend, also wichtig ist. Sinnhaft ist entsprechend all das, was die individuelle Entfaltung ermöglicht oder erweitert. -
Das Emotionskonzept:
Sinn ergibt sich aus dem vor einer Aktivität ausgehenden Spaß oder Glücksgefühl. Beide erzeugen positive Lebensgefühle, wodurch das eigene Leben in einem positiven, sinnhaftem Licht erscheint. -
Das Inhaltskonzept:
Der Sinn bezieht sich aus den vom Einzelnen verinnerlichten Werten. Diese Inhalte können sein: - Materiell
- Politisch
- Sozial
- Ethisch
- Religiös