Das Pflegemodell nach Monika Krohwinkel
5. Essen und Trinken können
Pflege unterstützt die Bewohner bei ihren individuellen Bedürfnissen und Gewohnheiten.
Beim Essen beachtet man die Menge der Nahrungsaufnahme, den Appetit und das Geschmacksempfinden des pflegebedürftigen Bewohners, die Art der Nahrungszubereitung und die einzelnen Kostformen.
Beim Trinken beachtet man die Trinkmenge, die Art, wie Flüssigkeit aufgenommen wird.
Der Zahnstatus, die Mundsituation und die Koordination von Kauen und Schlucken werden bei der Aufnahme von Speisen und Getränken ebenso wie die Verträglichkeit beobachtet und berücksichtigt.
Unterstützung bei individuellen Bedürfnissen im Bereich des Essens und Trinkens:
- Qualifizierte Beobachtung der Menge der Nahrungsaufnahme, u. U. der BE-Anzahl, des Appetits, des Geschmackempfindens
- Beobachtung der Art der Nahrungszubereitung: Passierte Kost, Diäten, Sondenkost, parenterale Ernährung
- Qualifizierte Beobachtung der Flüssigkeitsaufnahme, z. B. der Trinkmenge
- Zähne: Zahn- und Zahnfleischstatus, Zustand der Zahnprothesen
- Berücksichtigung des Kauen und Schluckens: Lippenschluss, Speichelfluss, Mundboden-, Zungen- und Wangenmuskulatur, Gaumensegel und Zäpfchen
- Berücksichtigung der Verträglichkeit von Speisen und Getränken (Übelkeit, Erbrechen)
Eckpunkte bei der täglichen Pflege
- Beachtung der kulturellen und geselligen Aspekte von Essen und Trinken; sie fließen in die Gestaltung der Maßnahmen mit ein (freundliche Essräume, Tischkultur, Essgewohnheiten, Festlichkeiten)
- Ausgewogene und altersgerechte Zusammensetzung der Mahlzeiten: Wahlgerichte, diätetische Kostformen, ausreichende Getränke
- Möglichkeit des individuellen Kochens, auch in Gemeinschaft
- Einhaltung der Hygienevorschriften (WB-Küche = HACCP-Schnittstelle)
- Individuelle / kulturelle Ernährungsgewohnheiten sind bekannt und werden berücksichtigt (s. Pflegeanamnese, Biografie, Beobachtung)
- Ansprechendes Aussehen und Servieren der Mahlzeiten
- Freie Wahl der Räumlichkeiten zur Speiseaufnahme
- Mitbestimmung der Bewohner bei der Auswahl und Menüzusammenstellung der Gemeinschaftsverpflegung (konstruktive Kritik ist erwünscht)